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Was hat der Thermomix mit KI für Dokumente zu tun?

Als begeisterter Outdoor-Sportler überlegte sich Martin Keller, heutiger CEO von Acodis vor einigen Jahren, wie er zusammen mit seinen Weggefährten eine Wander-App kreieren könnte. Dazu benötigten sie Inhalte – strukturierte Inhalte, die in Karten, Wanderberichten und Bildern nicht direkt nutzbar waren. Anstatt Seite für Seite abzuschreiben, suchten sie nach einer «einfacheren» Lösung. Fünf Jahre später treffe ich Martin Keller am Firmensitz in Winterthur zu einem Interview. Aus der Wander-App-Idee ist eine End-to-End Lösung in Form einer AI-Datenextraktionsplattform entstanden, die unstrukturierte Daten aus Dokumenten für KI-Applikationen wie LLM oder RAG nutzbar macht (siehe Grafik Thermomix).

Was ist das Ergebnis? Martin: Genaue, wiederverwendbare und nachvollziehbare Daten, die KI-Initiativen wie Chat/Suche, Analysen und Automatisierung ermöglichen. Man könnte den Prozess mit dem Kochen eines Rezeptes mithilfe eines Thermomix vergleichen, welcher in einer geführten Schritt-für-Schritt Anleitung aus einzelnen Zutaten ein köstliches Gericht zaubert.



Heute zählt das Unternehmen an die 20 Mitarbeitende und hat sich in einem überaus regulierten Umfeld einen Namen gemacht. Wie habt ihr das geschafft?

Martin:  Ja, wir bewegen uns in einem Umfeld, in welchem die Auflagen und Vorschriften sehr streng sind. Wenn es also um Informationssicherheit und Compliance geht, stehen wir als kleines Unternehmen vor grossen Herausforderungen. Ich sehe dies als grosse Chance, denn es zwingt uns bereits zu Beginn entsprechende Steuermechanismen einzuführen und unser Governance-System anhand von jährlichen externen Audits überprüfen zu lassen. So wissen wir, wo wir stehen und wie wir uns weiter verbessern können.  

 

Wohin geht die Reise, wo siehst du das Unternehmen in ein paar Jahren?

Martin:  Wir befinden uns aktuell an einem spannenden Punkt. Alle sind bereit für AI … zumindest auf den ersten Blick. Doch wenn man einen Blick auf den Eisberg unter dem Wasser wirft, sieht die Realität meist anders aus. So sind gemäss einer Stude von Gartner  lediglich 20% der Daten in Unternehmen bereits strukturiert und nur ein Teil davon kann für AI-Anwendungen eingesetzt werden. Und genau hier setzt Acodis an. Wir unterstützen Unternehmen dabei, die wichtigen und für sie relevanten Daten so aufzubereiten, dass sie tatsächlich für AI genutzt werden können. Mein Ziel ist es, überall dort, wo AI ein Thema ist, mit Acodis und unserer Expertise diese Daten-Transformation zu begleiten und zu beschleunigen.   

Nach einer unvergleichlich spannenden und herausfordernden Zeit als Co-Founder und CEO - was würdest Du Gründern und Jungunternehmern mit auf den Weg geben?

Martin: Denkt nicht zu stark über das Ergebnis nach sondern auch über die Zutaten. Ich meine damit beispielsweise, wie das Team zusammengesetzt ist, welche Kompetenzen und Skills es braucht, welche gemeinsamen Werte wir haben und was unsere Mission ist. All das sollte passen, damit es eine erfolgreiche und langfristig erfüllende Initiative wird. Und ausserdem: Unternehmer zu sein ist wie Achterbahn-Fahren ... es geht hoch und runter. Resillient zu sein ist eine wesentliche Eigenschaft und Stärke, die es braucht.

 

Herzlichen Dank für das Interview Martin ... und Dir und Deinem Team weiterhin viel Erfolg!

 

 


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